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  Der Gigant von Kaspe


Der Gigant von Kaspe...

An einem windstillen Tag fischte ich mit dem Andrej weit draußen im Meer auf die Belugas. Da wir schon mehrere Plätze ausprobiert und einen Beluga gefangen hatten, konnten wir langsam zur Brandwacht zurückfahren.



Unweit von uns fischten Jacq und Jrun auch auf die Belugas. Plötzlich zeigte Andrej auf unsere Kollegen. Fisch!! Jrun hatte einen. Und dann entfernte sich deren Boot immer weiter und weiter von uns. Vielleicht ein größerer Fisch, meinte Andrej. Dann entschlossen wir uns, mit dem Fischen sofort aufzuhören und uns die Sache aus der Nähe anzuschauen. Und dann ging der Tanz los.

      

Jrun mit der gekrümmten Rute war sprachlos. Auf unsere Fragen konnte er uns keine Antwort geben. Er war zu beschäftigt mit dem Fisch, sich und der nicht gut funktionierenden Bremse seiner Multirolle. Jacq im Hintergrund gab die Ratschläge und deren Bootsführer versuchte ständig das Boot so zu drehen, dass der Fisch und die Schnur nicht in Berührung mit der Schraube kommt. Wir sind auf sichere Distanz gegangen. Meine Spiegelreflex-Kamera war bereit. Aber wo war der Fisch? Nach so langer Zeit müsste er schon zu sehen sein.


Und dann plötzlich schraubte sich der Riese mit seinem gewaltigem Körper aus dem Wasser. Ein Koloss. Es ist einer von den Giganten. Länge ca. 4.5m bis 5 m und Gewicht ca. 400-500Kg. Unbeschreiblich. Und dann verschwand er wieder in der Tiefe.

 

 

 

 

 

 

 

Keine Chance, sagte Andrej. Den zu fangen ist unmöglich. Nach 1.5 Stunden zuschauen und mehrere Fotos mussten wir zurückfahren, da unser Sprit weniger wurde. Andrej erklärte mir, dass solche Fische Ausnahme sind und der Drill mehrere Stunden dauern kann, und dass es sehr gefährlich ist den Fisch mit nur einem Boot zu fangen. Nach so kurzer Zeit waren wir sehr weit draußen am Meer. Um kein Risiko einzugehen mussten wir dies bei uns im Lager melden.

Nach vielen Versuchen, den Fisch zu halten und etwa 4 Stunden Drill weit draußen gab die Schnur nach und der Riese ging verloren. Es war eine riesige Enttäuschung für uns alle und vor allem für Jrun. Er war einfach fertig. Abends haben wir lange diskutiert und uns gefragt:"Wo sind die Grenzen?"

Vielleicht können wir die Lösung schon nächstes Jahr im Ural-Delta finden. Ob es Jrun und Jacq noch einmal versuchen werden, ist ungewiß. Aber für mich steht jetzt schon fest:
"Der Ural ist immer ein Versuch wert und ich komme wieder!"


S.Filipovic

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