Italien Po - 2002
Der Fluss Po und sein Fischreichtum sind überall im Gespräch. Viele Europäische Zeitschriften berichten regelmäßig über seine riesigen Waller.Langsam fließend mit den vielen Buhnen und Kanälen lädt er so richtig zum Fischen ein. Die netten, gastfreundlichen Menschen aus der Region sind von ihren Fluss begeistert, obwohl er im Frühjahr sein Bett verlässt, sein Aussehen verändert und viel Schaden anrichtet.
Dieses habe ich Anfang Juni selbst erfahren können. Die letzten 12 Jahre habe ich mich dem Wallerfischen gewidmet. Viele Stunden verbrachte ich am Wasser weltweit (Russland, Kasachstan, Frankreich, Spanien, Jugoslawien nur Italien kannte ich noch nicht. Per Internet (Gruppo Siluro Italia [siluro(at)pescare(dot)com] konnte ich die Kontakte zu den italienischen Wallerspezialisten Vitaliano und Yuri herstellen.
Von Ihren Erfolgen und Methoden war ich begeistert und wollte es selbst ausprobieren. Borgoforte, ein kleines Städtchen bei Mantowa war mein Ziel. Vitaliano betreibt dort ein Fischercamp. Ausgerüstet mit guten Booten und Technik ist das Camp die richtige Adresse für die Wallerfischer. Immer hilfsbereit und gutgelaunt ist Vitaliano, ein ausgezeichneter Wallerkenner und Wallerholzspezialist. Er kennt diesen Fluss sehr gut und hat mir die italienische Methode mit dem Wallerholz gezeigt. Ausgerüstet mit super Technik hatten wir alle diese viel versprechenden Stellen abgefischt. Grosses Motorboot mit 40PS Motor, Echolot und Elektromotor zur Richtungskorrektur sind für diese Methode sehr wichtig.
Als Köder wird in Italien am Po der Aal bevorzugt. Das richtige Wallerholz ist genau so wichtig wie die passende Rute, Schnur und der Hacken. Der Köder wird in verschiedenen Tiefen angeboten und wird immer mindestens 1-2m über dem Grund geführt. Um Hänger zu vermeiden fischten wir 2 m über dem Grund.
Es ist ratsam, wenn die Fische aktiv sind, sich auf eine Rute zu konzentrieren und sie ständig in der Hand zu halten, denn die Bisse sind so heftig und schnell, so dass schon manche Angler die Rute verloren hat. Nach dem Anbiss muss man den Fisch in Bootsnähe auf Biegen und Brechen halten. Vitaliano verlor bei unserem Fischen einen großeren Waller. Nach 5minutigem Drill verschwand der Riese in der Tiefe.
Auch Wallerfischen am Kanal zeigte Vitaliano. Blinkern in der Nacht erwiesen sich als gute Abwechslung. Leider sind unsere Wobler nach kurze Zeit durch vielen Attacken ganz schön lädiert worden. Wir fingen mehrere kleinere Waller bis 1m.
Yuri ist der Bojenspezialist. Er beherrscht das Waller- Bojenfischen wie kein andere in Europa. Auch diese Methode ist mir von Spanien und Frankreich gut bekannt nur diese Perfektion wie bei Yuri habe ich noch nicht gesehen. Ein kleiner Fehler bei den Montagen und schon verfängt sich der Aal in der Bojenschnur und der Erfolg bleibt aus.
Genau platziert und in der Tiefe abgestimmt wurden unsere Köder angeboten. Die fest verankerten Bojen bildeten in der Buhne einen Halbkreis. So wurde die Buhne praktisch abgeriegelt. Die Fische konnten an unserem Platz nicht vorbeischwimmen. Und der Erfolg kam mit der Dunkelheit. Ein schöner Wels mit 1.70m nahm den ersten Köder am Buhnenkopf. Der zweite Waller hat uns fast die Rute aus der Halterung gerissen.
Mit viel Mühe und Yuris Hilfe konnte ich den Fisch aus der Strömung zurückholen und nach längerer Zeit auch landen. 2,07m!!! Was für ein Fisch!!!! Auch hier führte Teamarbeit zum Erfolg. Als der Waller sich in der zweiten Boje verfingt zeigte Yuri sein können und wir befreiten den Fisch.
Nachts präsentierte sich der Fluss von der schlechteren Seite für uns Angler. Das Wasser stieg um 1m und wir hatten Probleme unsere Bojen wieder zu finden. Auch die nächsten Tage brachten viel Regen und der Fluss stieg um weitere 2m.
Ein weiteres Fischen am Po war unmöglich. Darum entschloss ich mich die Angeltour abzubrechen. Meine italienischen Freunde Vitaliano,Yuri und Maximo werde ich zu einem späteren Zeitpunkt besuchen.
S.Filipovic-Filip
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