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  Ural-Delta


Ural-Delta
25.5.2001-1.6.2001



Die Begeisterung große Fische zu fangen lockt mich wieder nach Kachsastan in das für mich noch unbekannte Ural-Delta. Gelesen habe ich schon viel über die großen Belugas, riesige Waller und Hechte. Unsere Gruppe hat sich sehr schnell entschieden. In der Beluga Saison fliegen wir zum Ural. Leider, durch einen Unfall, konnten wir nicht wie geplant alle zum Ural fliegen.

Lange Vorbereitungen gab es dieses mal nicht. Ein paar Anrufe bei erfahrenen Anglern, die schon dort gefischt haben, reichte völlig aus. Schließlich gibt es genug Info-Material (Videofilme) über dieses Gebiet. Nun die Frage "Sind die Belugas um diese Zeit noch dort?" konnte mir niemand sicher beantworten.

Der Fluß Ural fließt in das Kaspische Meer. Kurz vor der Mündung hat eine Breite von ca.100m bis 150m und 5m Tiefe. Im Frühjahr bringt der Fluß sehr viel Schmelzwasser mit und ist dadurch fast gelb. Ab Mitte April kommen sehr viele Weißfische zum Leichen und dies nützt der Beluga aus. So einem reich bedeckten Tisch kann man sich fast nicht vorstellen. Nur die Angler, die dort um diese Zeit waren, können über die riesige Fischmenge erzählen. Das Wasser kocht. Um Köderfische zum fangen reicht ein kleiner Käscher. Viele haben Sie mit bloßen Händen gefangen. Und die Belugas sind im Freßrausch. Um die Zeit möchte ich kein Weisfisch sein. Sie sind so aggressiv das sogar der Waller das Weite sucht. Um große Beluga zum fangen sind frische Köderfische notwendig. Es ist egal ob Sie Brassen, Rapfen oder andere Fische am Grund anbieten. Fischfetzen (ca.10cm) am großen Haken bringen auch Erfolg. Ich habe, wie beim Wallerfischen, nur mit frischem Rapfenfilet gefischt. Fänge von mehreren Fischen am Tag sind möglich. Nur ob die mitgenommene Ausrüstung solche Strapazen mitmacht? Viele Angler haben Ruten und Rollen kaputt zurückgelassen. Es gilt so wie beim Wallerfischen:

So stark wie möglich!

Vergessen sie das Fischen auf kapitale Fische zu Hause in Deutschland. Dort im Ural Delta erwartet Sie ein
"Fischen auf Giganten".

Zu meine Ausrüstung :
Rute: Powerwels (Sportex)
Rollen: Shimano 6500BTRA, Multirolle PEN 112LH
Schnur: Turbotrolin 80 LB (Monofile/Sportex) Dynema 0.50 (geflochtene)
Haken: ProfiBlinker Gr.5/0 Leitner Gr. 15/0

Die Unterbringung und Verpflegung war sehr gut. Da Sie nur vom Boot fischen können, brauchen Sie keine Gummistiefel, Watthose oder Wattstiefel mitzunehmen. Die freundlichen Bootsführer sind hilfsbereit und genau. Das heißt sie brauchen auch keine Taschenlampe, weil jeder Bootsführer pünktlich zum Abendessen zurückfährt. Die Zimmer auf der Brandwacht sind sehr einfach und doch komfortabel im Vergleich zum Camp im Ili Delta.


Nach dem wir uns am ersten Tag die Gegend angeschaut haben und durch das Blinkern frische Fische gefangen hatten, konnten wir den nächsten Tag fast nicht erwarten. Was wird mit Beluga? Mit unseren Holändischen Freunden Jacq und Jrun haben wir ausgiebig über die Montagen, Material und Köder diskutiert.
Leider machte uns am nächsten Tag der Wind zu schafen. Wir alle mussten im Fluß Ural fischen. Und die Vermutung, dass die Köderfische nicht mehr da sind, traf zu. Wir versuchten es überall ohne Erfolg. Nur Jrun hatte einen Run ohne das der Fisch hakte. Die österreichische Freunde Heinz und Novak konnten keinen Beluga fangen.

Der Wind wurde immer stärker und wir konnten nicht in das Mündungsgebiet rausfahren. Deshalb entschloß sich Stefan die unzähligen Lagunen zu befischen. Und das mit Erfolg. Viele Hechte, Rapfen, Waller, kapitale Barsche und große Rotfedern konnte Er beim Blinkern überlisten. Stefan war so begeistert, dass er die nächsten Tage in Lagunen verbracht hat und zwei große Waller (1.90m/2.25m) fing.

Ich wollte nur Belugas fangen. Meine Ausdauer wurde belohnt. An einem ruhigem Morgen fuhren wir wieder in die Mündung raus. Großes, frisches Rapfenfilet lag am Grund. Die Anspannung war riesig als ich nach kurzer Zeit einen Belugabiss bekam. Schnell holte der Andrej die andere Rute raus und der Beluga zog an. Es war Wahnsinn. So einen Fisch mit so viel Kraft hatte ich noch nie an der Angel. Ich konnte ihn nur noch im sitzen halten. Die Rolle war sehr gut eingestellt und ich konnte mich voll auf den Fisch konzentrieren. Nach längere Zeit
hatten wir den Riesen im Boot. Den Fisch in das Boot zu hieven war sehr schwer. Aber Andrej versteht sein Geschäft perfekt. Nach ein paar Fotos ging der Riese zurück in sein Ellement. 2,70m und etwa 200 Kg.

Jetzt habe ich die Grenze der normalen Fischerei live erlebt. Auch in nächsten Tagen war es sehr windig. Doch ich hatte noch Glück das ich noch einen Beluga von 2.50 m Länge bekam.

Meine Ausrüstung zeigte sich ausreichend für die Fischerei. Begeistert war ich von der Turbo Troling 80LB Schnur. Es ist die perfekte Alternative zur geflochtenen Schnur.
Die restlichen zwei Urlaubstage verbrachte ich in den Lagunen. Ein Fischreichtum, der nicht zum beschreiben ist.

Das Ural-Delta, landschaftlich nicht so schön wie das Ili-Delta, hat aber etwas Besonderes :
Die Giganten von Kaspischen Meer.


Die Gruppenmitglieder:
Novak - Klagenfurt
Heinz - Klagenfurt
Jrun - Rotterdam
Jacq - Rotterdam
Stefan Bleyer - Althütte
Slobodan Filipovic - Kaisersbach

S.Filipovic




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